Musik liegt auf seiner Linie Wie Peter Zeiler das eine Medium in ein anderes überträgt (Ausstellung in der Schwabenakademie Irsee) Wer neben oder ein, zwei Reihen hinter ihm saß, hat es wahrscheinlich mitbekommen, vornehmlich bei Konzerten in Irsee. Höchst konzentriert konnte man Peter Zeiler der Musik lauschen sehen, ob nun einem Quartettsatz im Klosterfestsaal oder den Klängen der "Frauenhofer Saitenmusik" im Altbau. Und während der Kopf meist neugierig ergriffen den Musikern zugewandt war, flog die Rechte in zuckenden Bewegungen über einen kleinen Skizzenblock, der auf den Kien lag, darin Seite um Seite füllend. Kein Zweifel, hier fand und findet eine sehr persönliche Aneignung von Musik statt, ein Aufnehmen nicht nur mit dem Hörsinn, sondern auch mit dem Zeichenstift. Seit einigen Jahren nun schon findet schwerpunkthaft eine Auseinandersetzung des Irseer Künstlers mit der Musik statt, so daß zu diesem Thema inzwischen eine stattliche Sammlung gezeichneter und gedruckter Blätter zusammengekommen ist. Das ein oder andere war, etwa in der Altbau-Galerie, bereits ausgestellt, doch jetzt sind diese Arbeiten erstmals in größerem Zusammenhang zu sehen. Unter dem Titel "Musikalische Spuren" widmet die Irseer Schwabenakademie Zeiler sowie dem Münchner Zeichner Lothar Fischer eine Doppelausstellung im Festsaal des Klosters. Das
Humane und das Expressive Den
Tönen auf der Spur Zeiler verweist hier auf die Beziehungen zwischen Musik und Zeichnen, auf die Musikalität, die dem Rohstoff des Zeichners, der Linie, eignet. Die Linie, die gleich der Musik gestaltbar ist in rhythmischer oder dynamischer Hinsicht, die langsam oder schnell verlaufen, gleichförmig oder zerrissen sein kann. Hier findet die Musik Eingang: in jeden einzelnen Strich, mit dem Zeiler Gestalten und Gegenstände erfaßt. Stefan Dosch in der Allgäuer Zeitung vom 31.10.1993 |
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Hilflose Gebärde im Abgrund der Furcht | ||
"Schatten - Bilder und Texte zum Thema Angst" in
der Künstlerwerkstatt Lothringerstraße München |
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Peter Zeiler radiert die Angst: Seine bizarren, zerrissenen, im Krampf erstarrten Menschwesen wehren den Schrecken, der auf sie eindringt, mit hilflos-entsetzter Gebärde ab. Die Augen sind extrem weit aufgerissen, die Körper und ihre Gestik sind deformiert. Es kommen jedoch auch die Aggressoren ins Bild: so der strümpfe-strickende Riese, in dessen wüstem Maul ein Kind-Gnom um Hilfe schreit. Dieser Künstler ist ein begnadeter Zeichner, der mit der Radiernadel die abgrundtiefe Angst wirklich unmittelbar anschaulich machen kann. Eine ähnliche Intensität ist allenfalls in der Kunst der Geisteskranken zu erleben, etwa bei Louis Soutter (der vor Jahren im Lenbachhaus zu sehen war). | ||
Peter M. Bode in der AZ München vom 4. Dezember 1991 | ||
Den Künstlern gelang die
Annäherung an die künstlerische und menschliche
Wahrhaftigkeit |
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Ausstellung "Menschenbilder" in "Haus 10", Fürstenfeldbruck mit Arbeiten von Peter Zeiler, Hilde Spindler und Hans Dumler | ||
Tiefen Eindruck hinterlassen vor allem die Radierungen Peter Zeilers. Es sind Blätter, welche in einem Höchstmaß an Radikalität Gewalt, Erotik, sexuelle Gewalt, Aggressivität, Angst und ein tiefes Hinabtauchen in die letzten, äußerst verletzlichen Tiefen der menschlichen Seele und des menschlichen Empfindens repräsentieren. Es sind Blätter, die sich - einmal kunsthistorisch betrachtet - mühelos in eine Reihe mit Goyas ”Los desastres de la guerra” oder Max Beckmanns 1917 bis 1919 entstandenen Radierzyklus ”Die Hölle” einreihen lassen. | ||
Simon im Münchner Merkur - Fürstenfeldbrucker Tagblatt vom 21. Januar 1994 | ||
Innen das Seelenkind |
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Neue Zeichnungen von Peter Zeiler im Holbeinhaus - Kunstverein Augsburg | ||
Als
Kunsttherapeut kam Zeiler dem Ausdruck psychisch Kranker
näher, familiäre Schicksalsschläge sensibilisierten ihn
zusätzlich für psychologisierende Verarbeitung. Seine Thematik
kreist um das authentische Erleben und die Darstellung von
Seelenzustand und Körpererfahrung. Er zeigt es in Bildtiteln
wie ”Verbissene Wut”, ”Selbstangriff”, ”Abwehren”, ”Verloren”,
”Außer sich sein”, aber auch ”Sich annehmen”, ”Freude”. Zeiler
betreibt die Offenlegung des Menschen konsequent, indem er den
Blick unter die Haut richtet. Psychologisch betrachtet
entsprechen dieser Darstellung die unterschiedlichen bewußten
und unbewußten Seelengeschichten. |
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Ulrike Knoefeldt-Trost in der Augsburger Allgemeinen vom 21. Februar 1998 | ||
Einführungsreden zu
Ausstellungen
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Ursula Winkler bei der Eröffnung der Ausstellung im Künstlerhaus Marktoberdorf, 2007 |
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Liebe
Eröffnungsgäste hier in der Ausstellung ”handgreiflich”, den
Berliner Kunstmuseen wird gerade heftig zum Vorwurfgemacht,
dass sie die in der Berliner Nachbarschaft lebenden
Künstlerstars nicht ausstellen, sondern Allerwelts- Namen,
sodass Ihnen die guten Leute regelrecht weggeschnappt würden. Birgit Höppl hat auf 3 Etagen an die 80 jüngere und neueste Arbeiten gehängt. Trotz der Fülle und Vielfaltder Ausstellung handelt es sich keineswegs um eine Retrospektive, wie man es für einen Künstler dieser Generation und dieser gehaltvollen Vita erwarten möchte- nein, es sind schlicht die jüngsten Werke zu sehen - darunter viele bislang noch nie gezeigte. Plastik, Zeichnung, Radierung, Malerei auf Papier - 4 technische Bereiche, denen sich Peter Zeiler gleichzeitig und ohne Unterlass hingibt. |
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Birgit
Höppl Würdigung für Peter Zeiler anläßlich des Kunstpreises des Bezirks Schwaben 2007 |
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Dafür, sich einer Lebensleistung auf dem Feld der Kunstzu nähern, bietet es sich an, sich sozusagen von außen anzuschleichen und dies erst einmal über einige Daten und Fakten zu bewerkstelligen – sozusagen um das Feld abzustecken. 1958 war die Bundesrepublik Deutschland auf der Internationalen Schwarz-Weiß-Ausstellung im schweizerischenLugano durch große Namen repräsentiert: Oskar Kokoschka (der in diesem Jahr tatsächlich für Deutschland ins Rennen ging), Heinz Trökes, Fred Thieler und - Peter Zeiler - das ist ein Einstieg für einen, der gerade fertig studiert hat! |